WIR 72 - August 2023

Herausgeber: Reisemobil-Club Mittelbaden e.V. Ausgabe 72 - August 2023 e.V.

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Herausgeber: Die Vorstandschaft des RMC Mittelbaden e.V. Paul Risch Alle Verantwortlichen sind über das Internet www.rmc-mittelbaden.de, oder unsere E-Mail-Adresse wir-redaktion@online.de erreichbar. Die in diesem Heft gedruckten Berichte und Briefe sind persönliche Meinungsäußerungen der WIR-Leser. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des RMC Mittelbaden e.V. Redaktion und Druck: Martin Lenz, Wolfgang Karius, Tom Milkowsky Impressum RMC Mittelbaden e.V. Inhalt 2 Vorstandswort Jahreshauptversammlung des RMC M Der RMC M feiert in Renchen-Ulm Maibaumstellen Eine Landschaft vom anderen Stern… „Nicht besonders appetitlich“ Ein Wochenende in Mitteltal Nationalparkzentrum am Ruhestein Ge- und Verbotszeichen Area Camper MAZARRON Rastatt wird links liegen gelassen ! Ist der Boom vorbei ? Neues aus der WoMo-Küche Geburtstag und vieles mehr …Weisheiten zum Alter Baden-Baden zieht auch bei Campern Fichtelgebirge mit Albert & Kerstin Knaus „Mein Name ist Bont…“ Juli in Bad Dürrheim Sommerfest beim WCO Heimat Vorschau RMC M-Kalender 2023 5 6 11 12 14 16 19 21 22 24 27 29 30 34 36 38 40 43 48 51 23 3 44 6 11 16 22 30 38 43 44 48 52

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Paul Risch Liebe reisemobile Freundinnen und Freunde, it 3 Kutschen starteten wir unsere Blütenrundfahrt in Renchen Ulm. Anlass war das Helferfest: „30 Jahre RMC-Mittelbaden e.V.“ 45 Pers. mit 24 Reisemobilen verbrachten, nach der JHV in Lautenbach, das Wochenende in Ulm. Den Abschluss mit einem schönen Abend feierten wir bei Annette und Klemens Kammerer. Viele unserer Mitglieder haben inzwischen ihren Urlaub mit neuen und bekannten Zielen hinter sich. – Wer schreibt unseren Redakteuren einen Bericht? Danke! Eine Abordnung vertrat unseren RMC M bei dem Sommerfest der Reisemobilfreunde Oberpfalz in Hemau. Für diese Freundschaftspflege gilt mein Dank! Nun sind wir sehr gespannt auf unsere Rollertour 2023: „Rund um den Kaiserstuhl!“ Organisiert von Wolfgang und Franz Schon heute möchte ich an unseren Stammtisch und Ausfahrt vom 6.-8.10.23 hinweisen. Stadtführung in Zell a.H. mit dem „Waschweib und Bott!“ Thema: Hesch`s schu g`hört!? Euch allen eine gute und gesunde Zeit, schöne Reisen, bis zu unserem nächsten Treffen! Mit herzlichen Grüßen Euer Paul M Vorstandswort 3

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RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Wolfgang Karius ur fälligen Jahreshauptversammlung des RMC Mittelbaden e.V. am 14. April 2023 lud der 1. Vorsitzende Paul Risch die Mitglieder nach Lautenbach ins Stammlokal „Gasthof zum Kreuz“ ein. 40 Mitglieder und 2 Gäste waren anwesend, als Paul nach der Begrüßung (TOP 1) die Versammlung pünktlich um 20:00 Uhr eröffnete. Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit und der Totenehrung übergab er zum TOP 2 das Wort an die Schriftführerin Brigitte Lenz, die das Protokoll der JHV 2022 verlas. TOP 3 war der Bericht des 1. Vorsitzenden Paul Risch. Er berichtete in seinen Ausführungen über die im vergangenen Jahr organisierten und durchgeführten Ausfahrten, die den RMC M nach Zell am Harmersbach, Kaltenhouse, Bad Dürrheim, ins „Appenzeller Land“, nach Oberkirch, Hesselbach und zur Weihnachtsfeier nach Kaltenhouse führten. Besonderes Highlight des vergangenen Jahres war das 30-jährige Jubiläum des RMC M und das gleichzeitige 25-jährige Jubiläum der Süd-West-Schiene. Mit über 50 Fahrzeugen und 100 Personen war diese Veranstaltung eine große Herausforderung für die Mitglieder des RMC M, die aber mit Bravour gemeistert wurde. Paul bedankte sich bei über 40 Helfern für die tolle Arbeit. Für 25-jährige RMC M-Mitgliedschaft ehrte er im Anschluss Marianne Förstner und die Familie Armin und Christa Gantner, sowie für 20 Jahre Treue zum RMC M die Familie Reinhard und Doris Schneider. Momentan haben wir im RMC M 40 Fahrzeuge mit 73 Personen und 3 Firmenmitglieder. Paul bedankte sich in seinem Schlusswort bei allen Organisatoren der Ausfahrten, allen WIR-Berichteschreibern, den Redakteuren, dem Copy-Shop-Team mit Tom und Petra, Thomas für die Pflege unserer Homepage und seinen RMC M-Vorstandskollegen. Im TOP 4 berichtete Wolfgang Karius in einem detailierten Bericht über die Finanzen des RMC M, welche im TOP 5 von den Kassenprüfern Sabine Grethel und Reinhard Schneider am 31.1.2023 geprüft wurden. Sie bestätigten die Korrektheit der Kasse und baten um Entlastung. TOP 6, die Entlastung des Kassiers und des Gesamtvorstandes wurden von Uwe Schulze vorgenommen und von den Mitgliedern einstimmig bestätigt. Im TOP 7- Verschiedenes - war nur einen Punkt zu besprechen. Anneliese Krebs hat ihr Amt als Beisitzer zur Verfügung gestellt. Bettina Henkenhaf hat sich bereit erklärt ihr Amt kommisarisch zu übernehmen. Dies wurde von den Mitgliedern einstimmig genehmigt. Paul Risch beendete die Veranstaltung gegen 20:50 Uhr Z Jahreshauptversammlung des RMC M 5

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Wolfgang Karius ach einer überaus harmonischen Jahreshauptversammlung machten sich am Samstag 15.04. sage und schreibe 24 Reisemobile mit insgesamt 45 Personen auf den Weg von Lautenbach Richtung Renchen-Ulm, um das Helferfest-Wochenende in Angriff zu nehmen. Die Organisatoren Paul und Annegret hatten mit einem Info-Brief alle Helfer und Mitglieder des RMC M als Dank für die geleistete Arbeit beim 30-jährigen RMC M-Jubiläum zu diesem Event eingeladen. Der wunderschöne Platz bei der Obstsammelstelle im Bierdorf Ulm war gegen 11:00 Uhr fest in der Hand des RMC M und man konnte gleich mit dem Programm beginnen. Klemens vom Obsthof Kammerer und der Ortsvorsteher Herr Boldt hatten zum Sektempfang eingeladen. Klemens erzählte uns einiges über die Historie seines Betriebes und auch der Ortsvorsteher von Ulm Herr Boldt berichtete über eine der ältesten Siedlungen im Gebiet, welche im Jahr 1975 nach Renchen eingemeindet wurde. Im Anschluss daran starteten 42 Personen, verteilt auf drei mittlerweile eingetroffene Pferdekutschen, zu einer herrlichen Reise durch die blühende Landschaft rund um Ulm. N Der RMC M feiert in Renchen-Ulm 6

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Verschiedene Stationen auf unserer Kutschenfahrt nutzte Klemens zum Stop, wo er interessante Einblicke in den Anbau der diversen Obstsorten gab. Aus der Historie erzählte er uns, dass seit vielen Jahrhunderten rund um Ulm Obst angebaut und daraus auch Schnaps gebrannt wird. Da das vordere Renchtal früher ein Realteilungsgebiet war, wurden die Ländereien stets unter den Erben eines Hofes aufgeteilt. Die Folge daraus ist eine sehr klein parzellierte Struktur. Noch in der Nachkriegszeit gab es nahezu in jedem Haus eine kleine Landwirtschaft mit wenigen Nutztieren zur Selbstversorgung. Verschiedene Apfelsorten- und Schnäpse standen jetzt zum Probieren bereit. Danach ging unsere Spaßfahrt weiter Richtung Ulm…. Gegen 16:30 Uhr erreichten wir den Obsthof Kammerer…. 7

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR …und begaben uns direkt in die SchnapsLounge von Klemens und Annette Kammerer. Zuvor statteten wir aber dem Hofladen einen Besuch ab. Hier findet man frisches Obst aus eigenem Anbau, Edles aus der Brennerei und der Obstverwertung. Beste Weine der Region, eine Auswahl von Bierspezialitäten der örtlichen Brauerei Bauhöfer, Eier von traditionell gehaltenen Freilaufhühnern, sowie allerlei zum verschenken oder selbst genießen. Dann ging die Party richtig los. Paul dankte allen, die beim 30-jährigen Jubiläumsfest als Helfer in vielfältiger Weise im Einsatz waren. Danach eröffnete er das Buffet, welches liebevoll angerichtet bereit stand und jeder etwas leckeres fand. 8

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Es folgten einige vergnügliche Stunden mit Klemens, der uns mit seinem Akkordeon und seinen tollen Anekdoten und Witzen glänzend unterhalten hat und für eine großartige Stimmung sorgte. Der Abend endete spät in der Nacht. Alle waren begeistert von diesem Wochenende und unser Dank gilt den Organisatoren Annegret und Paul für die tolle Vorbereitung des Helferfestes. Das letzte „Highlight“ fand aber erst am nächsten Morgen statt. Rita feierte an diesem Sonntag ihren Geburtstag und lud alle zum Sektumtrunk ein. 9

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RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Martin Lenz as Maibaumstellen ist eine weit verbreitete Tradition, die trotzdem sehr unterschiedlich gefeiert wird. Während bei uns im Südwesten meistens ein Tannenbaum, der bis fast zur Krone geschält ist, gestellt wird, steht in Bayern (Franken) ein Mast, der bunt geschmückt ist. Auch sind die Wappen der einzelnen Gewerke an diesem Mast bereits befestigt. Der Kranz, der den Masten schmückt, wird hier in Bad Königshofen durch Hilfe der örtlichen Feuerwehr von Hand emporgezogen. Der Maibaum mit belassener Spitze oder einem Kranz wie in unserem Fall gab es schon im 16. Jahrhundert. Ursprünglich war der „Maien“ ein heidnischer Brauch, der sich aber im Laufe der Jahrhunderte mit christlichem Brauchtum vermischte. In den meisten Orten wird der Maibaum am 30. April, seltener am 01. Mai aufgestellt. Normalerweise gehört zum Stellen des Baumes auch ein schönes Dorf- bzw. Stadtfest. Was nie fehlen darf, ist „A zünftige Musi“ wie man in Bayern zu sagen pflegt. Wir hatten das Glück, bei bestem Wetter bei dieser Veranstaltung dabei zu sein. Mit dem Wohnmobil sind wir auf dem den meisten von uns bekannten Stellplatz neben der Frankentherme in Bad Königshofen gestanden. D Maibaumstellen 11

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Wolfgang Kiebel ie Bardenas Reales ist eine Halbwüste im Norden Spaniens, erstreckt sich auf einer Fläche von 415 km² und ist zum größten Teil als Naturpark geschützt, inzwischen sogar von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Wir durchquerten diese Wüste am Ende unserer Spanienreise und erlebten eine beeindruckende Landschaft. Doch wie muss man sich dieses Gebiet vorstellen? Anders als die Sahara besteht die Wüste nicht aus Sand, sondern aus einer versteinerten Kruste eines tonähnlichen Gemischs. Der Begriff Halbwüste trifft es eigentlich recht genau, denn zwischen ausgedehnten Steinflächen liegen bewirtschaftete Felder. Bei unserem Besuch hatte es kurz zuvor geregnet, doch die Flächen waren sofort wieder staubtrocken. Wir wunderten uns daher sehr, dass hier Landwirtschaft betrieben wird. Ein Teil der Wüste ist auch militärisches Sperrgebiet. Hier kann man nicht hineinfahren und wird durch einen Zaun mit Stacheldraht auch unmissverständlich daran gehindert. Militärmanöver finden hier statt und sogar Zielabwürfe von Flugzeugen werden geübt. Das konnten wir aber nicht beobachten. Der Naturpark Bardenas Reales besteht eigentlich aus zwei gegensätzlichen Teilen. Die Bardena Blanca ist wie erwähnt aus Ton und Gips, zeigt Schluchten und Berge und die berühmten „Cabezos“ genannten Steine, die auf natürlichen Türmen thronen. Im grüneren Teil, welcher „Bardena Negra“ genannt wird, stehen Aleppo-Kiefern und zeugen von der Artenvielfalt der Region. Serien wie „Game of Thrones“ und Filme wie “The Counselor” oder “Die Welt ist nicht genug“ sind hier entstanden. Die Landschaft ist jedenfalls sehr faszinierend und erinnert wirklich an fremde Welten. So wirken versteinerte Böden wie gelegte Steinformationen und erinnern an mosaikförmiges Kopfsteinpflaster – nur eben unregelmäßiger. Man denkt zunächst an eine historische Straße, doch wird schnell bewusst, dass es sich um natürliche Phänomene handelt. Für die Befahrung der Bardenas braucht man keinen Geländewagen und keine Stollenreifen. Allerdings sind nur die ersten zwei Kilometer geteert. Dann folgt eine befestigte Straße, die man sich als geschotterten Feldweg vorstellen kann. Man folgt dabei möglichst den Empfehlungen der Rezeption am Eingang des Geländes und befährt die Strecke entgegen des Uhrzeigersinns, weil ansonsten ständig Fahrzeuge ent- D Eine Landschaft vom anderen Stern… 12

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR gegenkommen, denen man Platz machen muss – und die eine Staubfahne hinter sich herziehen. Staub ist nämlich der einzige Nachteil, den man akzeptieren muss, doch fährt man ohnehin nicht schneller als 20-30 km/h und entwickelt dabei trotzdem ein ordentliches Wölkchen. Also besser alle Fenster zulassen – falls doch mal einer entgegenkommt. Man braucht für die 44 Kilometer Rundkurs etwa 3-4 Stunden, ggf. auch mehr, wenn man ab und zu anhält um Fotos zu machen oder etwas Besonderes entdeckt hat. Man darf auch Picknick machen oder eine längere Fahrpause einlegen. Übernachten in der Bardenas ist allerdings nicht erlaubt – wobei die Kontrollen relativ lax sein sollen. Den Einstieg in die Bardenas macht man am besten von „Arguedas“ aus. Südlich von dem Ort weißt eine Tafel den Weg in die Wüste. Nach ungefähr 2 Kilometern kommt man an das Info-Center, holt sich eine Landkarte und eine Beschreibung in spanisch und englisch und fährt los. Eintritt wird nicht verlangt. Man kann den ganzen Tag in der Wüste verbringen oder nach ungefähr der Hälfte der Route in nördlicher Richtung das Gebiet verlassen. Kontrolliert wird nicht. In Arguedas finden sich zwei Stellplätze für Wohnmobile, die jedoch nicht so gut bewertet sind. Besser und ruhiger steht man in „Valtierra“ (N 42° 11‘ 35,4“ / W 1° 37‘ 42,0“) in ca. 4 km Entfernung auf einem asphaltierten, kostenlosen öffentlichen Stellplatz für Wohnmobile mit einer V/E in der Nähe des Kindergartens und fährt am nächsten Morgen ganz gemütlich bis zum Abzweig in die Bardenas. Wir können diese interessante und abwechslungsreiche Gegend wirklich empfehlen. Wer ein sicheres und gleichzeitig kalkulierbares Abenteuer sucht, der ist hier richtig. 13

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR gefunden von Wolfgang Karius Bericht: BT Rastatt Egbert Mauderer / Bild: Frank Vetter Reisemobilclub Mittelbaden rügt Zustand des Rastatter Wohnmobilhafens / Offene Fragen zu neuem Standort Wenig einladend: Wenigstens die Ladesäulen für den Strombezug sind mittlerweile instandgesetzt. ls eingefleischter Wohnmobilnutzer und Vorstandsmitglied des in Rastatt ansässigen Reisemobilclubs Mittelbaden (RMCM) hat Wolfgang Karius schon einige Stellplätze für die rollenden Wohnzimmer gesehen. Wenn der Rastatter auf den Wohnmobilhafen in seiner Heimatstadt blickt, vergeht ihm zurzeit eher die Stimmung. Die Anlage habe „schon bessere Tage gesehen“, bedauert Karius, dass in der Barockstadt bei dem Thema kein richtiger Durchbruch zu erkennen ist. Auch SPD-Stadträtin Sybille Kirchner hatte jüngst am Ratstisch den Zustand des Wohnmobilhafens auf dem Alohra-Parkplatz zur Sprache gebracht. Ihr war aufgefallen, dass die Stromladesäulen defekt waren. Die sind zwar mittlerweile wieder repariert, wie die Stadtwerke als Betreiber informieren. Aber trotz Ertüchtigung sei der Zustand des Wohnmobilhafens „nicht wirklich gut“, urteilt Wolfgang Karius in einem Bericht in der RMCM-Mitgliederzeitschrift. Im Jahr 2010 hatten die Stadtwerke die Anlage mit fünf Stellplätzen eröffnet. Mitte 2020 hatte das Versorgungsunternehmen den Stellplatz in aller Stille aufgegeben, weil durch die Schließung des Alohra der Aufwand für den Wohnmobilhafen in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen stehe. Mit diesem Schritt ernteten die Stadtwerke jedoch Kritik. Die Folge: Mitte August vergangenen Jahres wurde die Anlage wieder in Betrieb genommen. Doch der Wohnmobilhafen scheint ein Akzeptanzproblem zu haben. Seit dem Wiederbeginn im vergangenen Sommer bis Anfang April wurden gerade mal 30 Nutzer gezählt. A „Nicht besonders appetitlich“ 14

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Wolfgang Karius verwundert die schwache Nachfrage nicht. Zwar hätten die Stadtwerke den Preis pro Übernachtung auf zehn Euro angehoben, schreibt er. Doch der Gegenwert lasse zu wünschen übrig, verweist er auf den über längere Zeit anhaltenden technischen Defekt beim Strom- und Wasserbezug. „Auch die Entsorgungsanlage hat schon bessere Tage gesehen. Etwas windschief steht sie an der Einfahrt zum Stellplatz und auch das Umfeld zur Anlage sieht nicht besonders appetitlich aus“, analysiert der RMC-Vertreter in dem Zustandsbericht. Etwa die Hälfte des gesamten Parkplatzes wird obendrein als Baustellenfläche genutzt. Nach der Schließung des Alohra, in dem früher die Anmeldungen für den Wohnmobilhafen abgewickelt wurden, sind die Stadtwerke beim Neustart im letzten Sommer auf Online-Registrierung über die „parknsleep-App“ umgestiegen. Stromladesäulen und Wasserzapfanlage sind, so sie funktionieren, über einen Münzeinwurf bedienbar. Beschlossene Sache ist bereits, dass der Standort ein Auslaufmodell ist. Die Stadt Rastatt will das Alohra-Areal vermarkten. Der neue Wohnmobilhafen soll auf dem Parkplatz bei der Schließbrücke entstehen. Doch frühestens im nächsten Jahr könne man das Thema angehen, sagt der städtische Wirtschaftsförderer Torsten von Appen. Man wolle sich an der Stadt Bruchsal orientieren, wo ein Wohnmobilhafen eröffnet worden sei. Das heißt: Die Stadtwerke werden Betreiber bleiben. Mindestens zehn Plätze sollen am neuen Standort eingerichtet werden. Doch das Vorhaben sei nicht einfach, wie von Appen einräumt. Sowohl bei den Zufahrtswegen wegen des Wendekreises von Wohnmobilen als auch bei der Frage des geeigneten Bodenbelags gelte es, einiges zu beachten. Außerdem ist noch nicht geklärt, ob man die Anlage ganzjährig betreibt oder die Fläche im Winter als Autoparkplatz nutzt. Von Appen will nun das Gespräch mit der Stadt Bruchsal suchen, um auszuloten, inwieweit man deren Modell auf Rastatt übertragen kann. Werbung 15

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Ursula Karius nsere Mai-Ausfahrt führte uns vom 5. bis 7. Mai nach BaiersbronnMitteltal. Zum Campingplatz Tannenfels gehört ein gut ausgestatteter Stellplatz, auf dem Peter Nienhuys für uns die Plätze reservierte. Er kennt diesen Stellplatz sehr gut, da er ihn über seinen damaligen Arbeitgeber mit ausgebaut hat und er selbst über eine längere Zeit dort gestanden hat bzw. steht. Leider konnte er wegen Krankheit an diesem Wochenende nicht dabei sein. Martin übernahm deshalb die weitere Organisation des Wochenendes. Mit 12 Fahrzeugen war unser RMC am Freitag angereist, einige bereits früher. Leider war das Wetter am Freitag verregnet, so dass wir in den Regenpausen nur in Gruppen vor den Wohnmobilen herumstanden und uns darüber austauschten, was bei den Einzelnen in der letzten Zeit so alles gelaufen ist. Aber der Wettergott meinte es dann am Samstag Gott sei Dank gut mit uns. Wir fuhren von der Haltestelle direkt vor dem Campingplatz um 10:05 Uhr mit dem Linienbus Nr.200 U Ein Wochenende in Mitteltal 16

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR hoch über die Schwarzwaldhochstraße zum Ruhestein. Einige von uns besuchten direkt das Nationalparkzentrum am Ruhestein (siehe auch Bericht von Martin auf Seite 19). Eine andere Gruppe machte eine Wanderung zur Darmstädter Hütte vorbei am schönen Ausblick zum „Wilder See.“ Der Karsee „Wilder See“ liegt auf 910 Meter Höhe nordöstlich des Nationalparkzentrums am Ruhestein im Gemeindegebiet von Baiersbronn. Der stille See ist umgeben von einem mehr als 100 Jahre alten Bannwald. Der „Wilder See“ ist ein eiszeitlicher Karsee, ein Relikt der Würmeiszeit, der letzten umfassenden Kaltphase im Alpenraum, sie begann vor rund 100.000 Jahren und war erst vor etwa 12.000 Jahren zu Ende. Der See wurde wie andere Karseen im Schwarzwald im 18. und 19. Jahrhundert als Stausee (Schwallung) genutzt, um das Holzflößen zu ermöglichen. Dazu wurde das Wasser des Sees aufgestaut und mit gefällten Baumstämmen gefüllt. War der See ausreichend gefüllt wurde der Abfluss geöffnet und die Stämme in Richtung Murg abwärts geflößt. Von hier ging das Holz des Schwarzwaldes über den Rhein bis hin nach Amsterdam. Dort wurde das Holz der mächtigen Tannen als Masten der holländischen Schiffe verwendet, große Teile der Stadt Amsterdam stehen auf dem Holz aus dem Schwarzwald. An dem breiten Forstweg, der auch zum See führt, kamen wir beim Wildseeblick an der Euting-Grabstätte vorbei. Sie liegt auf dem 1055 m ü. NN gelegenen Seekopf. Geheimrat Prof. Dr.Julius Euting (1839 bis 1913) Euting war ein großer Förderer des Schwarzwald- 17

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR vereins und des Vogesenclubs und ist auch heute noch als "Ruhesteinvater" in Erinnerung. Wir wanderten weiter zur Darmstädter Hütte, wo wir uns für den zugegebenermaßen leichten Weg zurück mit Kaffee und Kuchen bzw. deftigeren Speisen stärkten. Nachdem alle wieder auf dem Stellplatz eingetroffen waren, wurde in Rekordzeit unser Clubzelt und der Grill aufgebaut. Das Wetter hielt, die Würstchen schmeckten prima (eines blieb leider übrig) und auch das von Wolfgang anlässlich seines Geburtstages spendierte Bier und der Sekt fanden regen Zuspruch. Der besondere Grappa aus Italien zum Abschluss fand auch seine Liebhaber und so verbrachten wir einen harmonischen Abend. Am nächsten Morgen heißt es das am Abend zuvor nur provisorisch untergebrachte Zelt und den Grill zusammenpacken und schon wieder ist ein schönes Clubwochenende vorbei. Herzlichen Dank an alle Organisatoren und Helfer, wir sind halt schon eine großartige Truppe! 18

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Martin Lenz ie man auch zum Nationalpark Schwarzwald steht, nach unserem Besuch im Nationalparkzentrum kann man festhalten, der Besuch hat sich gelohnt. Die Ausstellung hat uns das Leben im Schwarzwald, ob unter oder über der Erde nähergebracht. Mit der Linie 200 sind wir vom Stellplatz in Baiersbronn Mitteltal zum Ruhestein hinaufgefahren. Dank der Konuskarte konnte die Fahrt durch den Schwarzwald kostenlos zurückgelegt werden. In der sehr guten Ausstellung wird auch der Lebensraum des inzwischen wieder heimisch gewordenen Wolfes dargestellt. Derzeit gibt es allerdings noch kein friedliches nebeneinander zwischen Viehbesitzern und dem Wolf. Hier wird es noch einige Abwehrmaßnahmen seitens der Viehhalter durch geeignete Zäune etc. geben müssen. Aber auch unter der Erde gibt es ein Fressen und gefressen werden. Die guten Darstellungen der Tierwelt untertage zeigen deutlich, wie sich das Leben in unserem Schwarzwald darstellt. Von der „Brücke der Wildnis“ aus soll man einen Blick in den Wald und in die Landschaft hinein haben. Allerdings gibt es im Schwarzwald Aussichtstürme, die den Anspruch auf Fernsicht besser erfüllen. Als hervorragendes Beispiel will ich an dieser Stelle den Buchkopfturm, der vor einiger Zeit im WIR vorgestellt wurde, nennen. Von den ursprünglich geplanten 25,5 Millionen Euro Baukosten für dieses Nationalparkzentrum waren es bis zur Fertigstellung über 50 Millionen Euro, die am Ruhestein im Wald versteckt wurden. W Nationalparkzentrum am Ruhestein 19

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR 20 Werbung

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Martin Lenz Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für Mehrspurige Kfz und Krafträder mit Beiwagen (Verkehrszeichen VZ 277.1 Konkret bedeutet das, dass ab dem Verkehrszeichen 277.1 alle einspurigen Fahrzeuge wie Fahrräder, Mofas oder Motorräder nicht von mehrspurigen Kraftfahrzeugen – also PKW oder LKW – und Motorrädern mit Beiwagen überholt werden dürfen. Radschnellweg, Aufstellung rechts – Verkehrszeichen VZ 350.1 Das Verkehrszeichen 350.1 „Radschnellweg“ ist ein quadratisches Verkehrsschild. Das Schild hat einen weißen Rand und eine grüne Mitte, auf der zwei weiße, sich nach oben verjüngenden Streifen sowie das Piktogramm eines Fahrrads abgebildet sind. Es weist auf den Beginn eines Radschnellweges hin. Für überstehende Ladung müssen in Spanien und Italien unterschiedliche Warntafeln verwendet werden. Nichtbeachtung wird mit 80,-- Euro geahndet In Spanien muss jede Ladung, die über die im Fahrzeugschein eingetragene Fahrzeuggesamtlänge hinausgeht, mit einer rotweiß schraffierten Warntafel (drei rote Streifen) gekennzeichnet werden. Dies gilt auch für Heckträger (mit oder ohne Ladung). In Italien muss jede nach hinten über das Fahrzeugheck hinausgehende Ladung mit einer Warntafel versehen werden. Dies gilt auch dann, wenn es sich um einen Heckträger mit eigenem Kennzeichen und Beleuchtung handelt. Nimmt die nach hinten überstehende Ladung die gesamte Fahrzeugbreite ein, müssen zwei der vorbezeichneten Warntafeln links und rechts am seitlichen Ende der Ladung angebracht werden. Eine Warntafel soll aus Metallblech sein, muss eine Abmessung von min. 50 x 50 cm haben und rot-weiß schraffiert sein (fünf rote Streifen). Ge- und Verbotszeichen 21

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Wolfgang Kiebel er mit dem Wohnmobil in Richtung Spanien reist, wird früher oder später auf Stellplätze angewiesen sein. Spätestens, wenn ein längerer Aufenthalt geplant ist, sucht man nach einer guten Lösung – und die kann ich hier empfehlen. Zwar liegt der Platz ca. 5 km von der Küste entfernt und hat kaum Schatten, doch bietet er andere Qualitäten, die für uns Wohnmobilfahrer durchaus ebenso entscheidend sind. So sind z. B. Supermärkte in fußläufiger Entfernung vorhanden, wobei ein guter Obst- und Gemüsehändler ganz besonders ins Auge sticht. Aber auch ein China-Markt lockt mit günstigen Artikeln, die der Mensch nicht braucht und ein anderer Händler bietet auch Campingartikel an. Die Stadt Mazarron liegt wenig weiter entfernt und bietet alle Arten von Einkaufsmöglichkeiten, Bars, Restaurants und Tapas-Läden, Banken und Supermärkte. Eine öffentliche Waage (3.-€) liegt wie eine günstige Tankstelle an der Nationalstraße, von der die Zufahrt zum Gelände abzweigt. Die Angst vor Straßengeräuschen ist aber unbegründet. Das lauteste Geräusch auf dem Gelände waren die Fahnenstangen am Eingang, die jedoch nur bei Wind und in unmittelbarer Nähe stören. Im Internet findet Ihr unter AREA CAMPER MAZARRON viele Beiträge, Fotos und Videos über das Gelände und dessen Umgebung. Einer davon, nämlich Hartmut Conrad war jüngst ebenfalls hier Gast und stellt in seinem YouTube-Kanal seine Berichterstattung ins Netz. Das hat natürlich Konsequenzen, denn mit der Menge der Berichte, steigt natürlich auch das Interesse der Camper. Deshalb muss man rechtzeitig buchen, wenn man diesen Platz wählt. Als Langzeitcamper sollte man mindestens 8-12 Monate vorher wissen, ob man dort aufschlagen will. Das Gelände ist weiträumig und bietet mehr als 100 Stellplätze, die alle recht großzügig geschnitten sind. Mindestens 9 m tief und 5 m breit müssen sie sein, denn sonst passen W Area Camper MAZARRON 22

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR die Dickhäuter unter den Reisemobilen nicht mehr hin. Deshalb ist das auch ein Mindestmaß. Die meisten Plätze sind größer. Wie schon erwähnt ist die Lage des Platzes sehr ruhig. Zwar wird das Gelände von Obst- und Gemüsefeldern eingerahmt, doch deren Geräuschquelle bezieht sich immer nur auf wenige Tage im Jahr – allerdings hörte ich auch von Geruchsbelästigungen durch Spritzmittel. Aber auch das nur an wenigen Tagen – wobei dies überall in der Nähe von Feldern passieren kann (auch in Deutschland). Die Stellplätze verfügen über Strom, Wasser und Grauwasseranschlüsse. D. h., man braucht eigentlich nur die WC-Kassette regelmäßig wegbringen oder eben zum wirklich riesigen Entsorgungsplatz fahren, wenn man einen Fäkalientank hat. Hier darf man auch das Wohnmobil waschen, sollte es von der langen Reise verschmutzt sein. Natürlich verfügt das Gelände auch über eine ausreichende Anzahl von WC’s und Duschen, die in Form von Familienräumen angelegt sind. D. h., man kann bequem zu zweit die Badezimmer benutzen. Selbstverständlich sind auch Waschmaschinen und Trockner zur Nutzung gegen geringes Entgelt vorhanden. In den wärmeren Monaten steht ein Kaltwasserpool samt Kunstrasenwiese den Gästen zur Verfügung. Man kann Boule spielen, sich auf einer überdachten Terrasse treffen, einen Holzkohlegrill anfeuern und den Hund auf einem wirklich riesigen separat eingezäunten Gelände toben lassen. Sehr positiv empfanden wir das kleine Restaurant auf dem Gelände. Hier wird täglich Hausmannskost zu zivilen Preisen offeriert. Mal ist es ein halbes Hähnchen mit Pommes, mal eine Paella oder ein Eintopfgericht, die für 8.- € pro Teller angeboten werden. Hier steht auch die rustikale VW-Bus-Bar für alle, die einen kleinen Verdauungslikör brauchen. Die Rezeption ist täglich zu festen Zeiten besetzt. Einmal in der Woche (während unserer Anwesenheit mittwochs) auch durch eine deutschsprechende Mitarbeiterin. Telefonisch erreicht man sie unter 0034 622 882 311 oder per Mail: info@wohnmobilparkmazarron.com. Das Preisgefüge beginnt bei 9.- € und reicht bis 14.- € (Stand April 2023) je nach Platzgröße und Reisezeit. Außerdem werden Langzeittarife offeriert, die deutlich günstiger sind. Als Ausflugsziel bieten sich die Minen, die Strände oder die Millionen Jahre alte Erosionslandschaft von Bolnuevo an. Spanien ist ein tolles Reiseland und bietet viel mehr als man erwartet und man hier schreiben kann. 23

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR gefunden von Wolfgang Karius Bericht und Fotos: Holger Siebenich / BT Rastatt Wohnmobilisten lassen Rastatt links liegen. Rastatter Stellplatz am Alohra auch in der Ferienzeit verwaist / Ganz anderes Bild in Muggensturm Genießen die Natur in Muggensturm: Viktor und Tanja haben den kostenlosen Stellplatz in einer App entdeckt eat Herzog ist froh, dass er einen Platz bekommen hat. Gerade hat der Schweizer sein Wohnmobil am Badesee in Muggensturm abgestellt: „Das ist genial hier.“ In den Ferien seien viele Stellplätze belegt. Auch in Muggensturm ist viel los. Auf dem Stellplatz im benachbarten Rastatt herrscht dagegen trotz Ferien nur eins: gähnende Leere. Corona hat den Wohnmobil-Boom richtig angefeuert. Herzog zählte schon lange vor der Pandemie zu den Campingurlaubern. „In den letzten Jahren hat es deutlich zugenommen. Es wird oft eng“, schildert er seine Erfahrungen bei der Stellplatzsuche. Muggensturm ist für ihn und seine Familie diesmal nur ein Pausen-Stopp. Später soll es noch weitergehen in Richtung Hamburg. Das endgültige Ziel: Schweden. Aber er kennt den kostenlosen Stellplatz am Badesee schon aus der Vergangenheit und hat ihn deshalb gerne wieder angesteuert: „Es ist hier sehr schön.“ B Rastatt wird links liegen gelassen ! 24

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Das findet auch Herbert Müller. Er und seine Frau Doris fahren die 60 Kilometer aus Edenkoben öfter nach Muggensturm. „Manchmal bleiben wir gleich für ein paar Tage hier“, sagt er. Auf dem Stellplatz in Rastatt seien sie auch schon einmal für eine Nacht gestanden. Doris Müller sagt: „Aber das war nicht schön.“ Der Stellplatz neben dem dauerhaft geschlossenen Hallenbad Alohra steht schon länger in der Kritik. Jüngst rügte der Reisemobilclub Mittelbaden in seiner Mitgliederzeitschrift den Zustand. Auch im Internet und in Wohnmobil-Apps finden sich negative Rezensionen. Bei Google schreibt eine Nutzerin: „Wir wären gerne eine Nacht geblieben aber so einen ungepflegten Platz haben wir noch nie vorgefunden.“ Bei Google Maps ist die Anlage darüber hinaus nach wie vor als „dauerhaft geschlossen“ ausgewiesen. Die Info ist überholt. Mitte 2020 hatten die Stadtwerke den Stellplatz zwar in aller Stille aufgegeben. Nach Kritik an dieser Entscheidung folgte im August 2022 aber die Wiedereröffnung. Die Falschinformation im Netz und die Kritiken scheinen abschreckende Wirkung zu haben. Donnerstagnachmittag, Freitagnachmittag, Freitagabend, Samstagmittag: Trotz Ferienzeit und bestem Wetter bleibt der Stellplatz bei mehreren Besuchen dieser Redaktion verwaist. In Muggensturm zeigt sich ein ganz anderes Bild. In der Nacht zu Samstag stehen sechs Wohnmobile auf dem Platz. Bei Google kommt er auf eine Durchschnittsbewertung von 4,2 von fünf Sternen. Viele Nutzer vergeben die Höchstwertung. Mancher verteilt Abzüge wegen des Geräuschpegels der nahe gelegenen Bahntrasse oder dem fehlenden Stromanschluss. Tanja und Viktor stört das überhaupt nicht. Für Strom sorgen Solarzellen auf dem Dach ihres Campers. „Wir wollen einfach in der Natur sein“, sagt Tanja. Dafür sei der Platz ideal. Auf den Standort gestoßen sind sie in einer App. Die Anfahrt war nicht weit. Das Paar mit zwei Kindern kommt aus Karlsruhe. Sie sind Camper-Profis. Zuletzt waren sie mehr als ein Jahr lang in ganz Europa unterwegs. Zurückgekommen sind sie erst vor einer Woche. Nach wenigen Tagen in festen Wänden hatten sie schon wieder Sehnsucht nach dem Wohnmobil-Leben. „Wir haben das gleich wieder vermisst“, sagt Viktor. Information über Freizeitangebote Beat Herzog kann das nachvollziehen. Seitdem der 65-Jährige im Ruhestand ist, kann er sich ausgedehnte Touren erlauben. Die Rundreise in Schweden soll fünf Wochen dauern. Doris und Herbert Müller sind nach eigener Aussage sogar acht bis zehn Monate im Jahr unterwegs. Davon profitiert die Wirtschaft in den Ortschaften der Stellplätze. Die Gemeinde Muggensturm hat am Stellplatz eine Tafel mit einem Ortsplan aufgestellt, der die Besucher auch über alle Freizeiteinrichtungen informiert. Herzog und seine Familie wollen etwas essen. „Wo ist der nächste Bäcker?“, fragt er und blickt sich um. Auch die Stadt Rastatt ist sich dem touristischen Potenzial der Wohnmobilisten bewusst. Es ist bereits beschlossene Sache, dass der ohnehin meist verwaiste Alohra-Platz ein Auslaufmodell ist. An der Schließbrücke soll ein neuer Wohnmobilhafen entstehen. Geplant sind laut dem städtischen Wirtschaftsförderer Torsten von Appen mindestens zehn Plätze. Doch bis zur Umsetzung dauere es noch. Frühestens im nächsten Jahr könne man das Thema angehen, sagt er. In Muggensturm fährt derweil schon das nächste Wohnmobil vor. Dem Kennzeichen nach kommt es aus Germersheim. Herbert Müller hebt die Hand zum Gruß. Für ihn und Doris war Muggensturm heute ausnahmsweise nur die zweite Wahl. Zuerst haben sie es in Maulbronn probiert. Aber der Stellplatz dort war voll. 25

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Gähnende Leere: Die Wohnmobilstellplätze beim Hallenbad Alohra in Rastatt sind verwaist. * * * * * Werbung 26

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Wolfgang Kiebel s begann 2020, als die Nachfrage nach Wohnmobilen auf Grund der veränderten Reisemöglichkeiten durch Corona einen neuen Schub bekam. Doch schon vor dieser Einschränkung begannen sich viele für Wohnmobile zu interessieren. Jetzt rechnet man wieder mit einer Normalisierung des Marktes. In YouTube kursieren die ersten Beiträge zu diesem Thema – was auch zu dieser Betrachtung der Anlass ist. Damals berichteten alle Medien (seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine täglich) von steigenden Energie- und sonstigen Versorgungsengpässen. Die Folge waren Panikkäufe und dramatisch steigende Preise bei fast allen Produkten des täglichen Bedarfs. Selbst der Kanzler nahm Stellung mit seinem Doppelwumms. Viele Hersteller verfolgten aber skeptisch den Markt, hielten das für eine kurzfristige Blase und beließen deshalb ihre Produktionskapazitäten auf dem gleichen Niveau. Das führte zu einer Verknappung und längeren Lieferzeiten, aber auch zu geänderten Kaufverhandlungen. Denn jetzt kam die Stunde der Marktwirtschaft. Endlich, nach vielen Jahren der Stagnation und kaum akzeptierten Preisanhebungen, hatte man plötzlich gute Argumente für deutliche Steigerungen. Denn vor allem die Berichte in den Medien lieferten die Gründe und waren damit ein hochwillkommener Anlass endlich kräftig zuzulangen. So kletterten die Verkaufspreise bei Wohnmobilen, zusammen mit der Nachfrage, selbst bei Gebrauchten deutlich. Geld war offensichtlich vorhanden oder günstig zu bekommen. Doch das ändert sich gerade. Die Zinsen steigen mit der Inflation und so mancher Wunsch bleibt damit unerfüllt. Man muss kein Fachmann sein, um zu erkennen, dass damit die heiße Phase der goldenen Zeiten schon wieder zu Ende ist. Das Interesse ist zwar immer noch hoch, aber die Realisierung fällt schwerer. Hinzu kommt, dass mit Ende der Corona-Krise auch wieder andere Reisemöglichkeiten in Frage kommen. Pauschaltourismus ist wieder möglich und beliebte Reiseziele werben um Kundschaft. Zwar stiegen auch hier die Preise, doch steigt ja auch das Einkommen - wenn auch bescheidener. Ein Phänomen ist das nicht – und so werden sich einige der neuen Camper wieder umorientieren. Auch weil viele merken, dass so ein Wohnmobil keine billige Alternative ist, mit der man überall umsonst stehen darf. Vergleicht man alle Kosten, wie Anschaffung, Werkstattkosten, Abstellplatz, Pflege, TÜV, Diesel, Maut und Campingplatz- bzw. Stellplatzkosten, so kommt eine Ferienwohnung deutlich günstiger und man braucht sich um nichts kümmern, keine Toilette leeren, kein Wasser bunkern und warten bis die V/E-Station frei ist, keine Putzerei des Wohnmobils und kein Ärger, weil der Nachbar auf dem Stellplatz so dicht aufrückt oder man Wartezeiten in Kauf nehmen muss, weil der Lieblingsplatz gerade ausgebucht ist. Sicher werden manche hängen bleiben und ebenso begeisterte Wohnmobileigner werden. Doch der große Run auf Wohnmobile aller Art dürfte sich langsam wieder auf Normalmaß zurückentwickeln. Was aber bleibt, sind die jetzt guten Margen der Hersteller und Händler, die aber unisono weiterhin über die Löcher im Käse jammern, so wie sie das immer schon gemacht haben. E Ist der Boom vorbei? 27

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Werbung Camping + Freizeit Kuhn GmbH Im Drachenacker 4 77656 Offenburg Telefon: +49 (0)781 / 9 59 5-0 Fax: +49 (0)781 / 9 59 5-82 Email: info@camping-kuhn.de Fahrzeugverkauf Vermietung Service-Center 28

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Ursula Karius Gefüllte Spitzpaprika mit Schafskäse Zutaten: Paprika 2 Stück rote Spitzpaprika Knoblauch 1 Zehe Petersilie 1 Zweig Oregano 2 Zweige Schafskäse 150 g Feta Frischkäse 2 EL Zitronensaft 1 TL Salz 1 Prise Pfeffer 1 Prise Zubereitung: pitzpaprika waschen, längs halbieren und entkernen. Knoblauch pressen. Petersilie und Oregano waschen, trocken schütteln und hacken. Für die Creme Schafskäse zerbröseln und mit Frischkäse, Knoblauch, Petersilie, Oregano, Zitronensaft, Salz und Pfeffer verrühren. Paprikahälften mit Creme befüllen und in eine Grillschale setzen. Spitzpaprika in der Grillschale bei direkter Hitze 10–15 Minuten grillen. Gefüllte Spitzpaprika servieren. S Neues aus der WoMo-Küche 29

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR von Martin Lenz ie Juniausfahrt führte uns auf Einladung des Boule Club und von Anne Marie und Achim nach Kaltenhouse. Wieder einmal standen wir ordentlich aufgereiht auf dem Bouleplatz im Elsaß. Der Freitag stand ganz im Zeichen von Wurst- und Rindfleischsalat. Es war Selbstversorgung angesagt. Das Bier (Kölsch) servierte uns unser „Kölner“ Achim anlässlich seines Geburtstages. Auch andere hochprozentige Getränke berauschten die Nacht. D Geburtstag und vieles mehr 30

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Der Samstag war vollgepackt mit allerlei Angeboten, an denen man je nach Lust und Laune teilnehmen konnte. Mit dem Fahrrad und für die Fußkranken mit dem PKW ging es nach Haguenau. Dort veranstaltete in der Markthalle der Mehari Club eine Ausstellung von Citroën Neuwagen und Oldtimern. 31

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Das Boule-Turnier am Samstagnachmittag stand im Zeichen der gewaltigen Hitze. Trotzdem spielten wir und das in gemischten Gruppen, bestehend aus unseren elsässischen Freunden und uns vom RMC aus Mittelbaden. 32

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Während des Boule-Turniers wurde das Kuchenbuffet aufgebaut. So konnte man sich in den Pausen bei Kaffee und Kuchen stärken. Alle gespendeten Kuchen sahen lecker aus und schmeckten auch so. Auch am letzten Abend dieser Ausfahrt gab es wieder Kölsch und dazu die leckersten Flammekueche. Ob traditionell oder mit Roquefort-Käse. Mit viel Knoblauch oder zum Schluss als Dessert-Flammekueche mit Calvados. Für die „Feierbiester“ gab es zu späterer Stunde noch Tanz in guter Atmosphäre im Clubhaus. Danke an Anne Marie und Achim für das schöne Wochenende und für die Einladung zu Speis und Trank sowie für eure Organisation. Danke an den Boule-Club für seine Gastfreundschaft, dass wir unsere Wohnmobile zum wiederholten Male auf ihrem Gelände abstellen durften. Wir kommen gerne wieder einmal. 33

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR unbekannter Autor / aber von jemanden der es gut mit uns meint as jetzt kommt regt zum Schmunzeln an, aber es steckt eine Menge Weisheit in den Zeilen. Ich erhielt die Botschaft von einer sehr belesenen Freundin unseres Hauses, habe sie leicht angepasst und möchte Sie Euch nicht vorenthalten. Wir sind in einem sehr eleganten Alter. Wir haben ziemlich alles, was wir vor 60 Jahren gerne wollten: Wir gehen nicht mehr zur Schule und brauchen nicht mehr arbeiten, wir haben ein monatliches Taschengeld und menschenwürdige Wohnungen – und wir sind nicht gezwungen, pünktlich nach Hause zu kommen. Die meisten haben einen Führerschein und sogar ein eigenes Auto und zumindest wir haben alle ein Wohnmobil, mit dem man viele tolle Sachen machen kann. Außerdem haben Menschen in unserem Alter keine Angst schwanger zu werden oder zu sterben, denn wir haben ja schon das Glück, alt zu sein. Das Leben ist also klasse! Außerdem sind wir unglaublich schlau! Unser Gehirn ist zwar langsamer, weil es mit Wissen überladen ist, doch wir sind keinesfalls dumm, wir müssen nur länger unter den Tonnen von Wissen und Erlebten nach den richtigen Fakten suchen. Vergleichbar ist das mit einer Computerfestplatte, die voller Daten ist. Auch die braucht manchmal länger, bis sie alles gefunden hat. Unser Gehirn ist deshalb nicht schwächer, sondern einfach nur überlastet. Also sind in unserem Kopf nur viele angesammelte Sachen, die wahrscheinlich auch den Druck auf das Innenohr erhöhen, weshalb wir manchmal schlechter hören. Man sagt, dass Menschen unseres Alters manchmal in ein Zimmer kommen und sich nicht erinnern können, was sie eigentlich dort wollten. Oder wir erinnern uns einfach nicht, wo wir das gerade in der Hand gehabte abgelegt haben. Das ist allerdings kein Speicherproblem! Damit zwingt uns die Natur nur, ein bisschen mehr in Bewegung zu bleiben. FÜR ALLE ÜBER 60: Erforderliches Essen: 1. Gemüse und Obst, 2. Hülsenfrüchte, 3. Nüsse, 4. Eier, 5. Fisch, Fleisch (ruhig ein paar Mal in der Woche) 6. Kaltgepresstes Pflanzen (Oliven-) Öl Drei Dinge, die Du versuchen solltest, zu vergessen: 1. Alter, 2. Vergangenheit 3. Beschwerden W … Weisheiten zum Alter 34

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Drei Dinge, die Du brauchst: 1. Freunde, 2. positive Gedanken, 3. ein ruhiges und gastfreundliches Haus. Drei wichtige Aktionen: 1. Lächle viel und lache, 2 Trainiere, aber nur im eigenen Tempo, 3. Verbringe mehr Zeit mit Freunden (nicht nur mit Verwandten) Die 10 Gebote im Alter: 1. Warte nicht, bis du Durst verspürst, um Wasser zu trinken. Trinke öfter. 2. Warte nicht, bis du dich schläfrig fühlst, Schlafe genug. 3. Warte nicht, bist du müde wirst, mach einfach Pause. 4. Warte nicht, bis du krank wirst. Gehe lieber regelmäßig zum Doc. 5. Erwarte keine Wunder. 6. Verliere nie das Vertrauen. 7. Bleibe positiv und genieße, was Du gerne machst. 8. Akzeptiere einfach, was Du eh‘ nicht ändern kannst. 9. Freue Dich über jeden neuen Tag. 10. Kleide dich hell und rieche immer gut. 35

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR gefunden von Wolfgang Karius Bericht und Foto: BNN/BT Nico Fricke Beim Wohnmobil-Stellplatz an der B500 stören sich die Touristen vor allem am Verkehrslärm ie Familie IglesiasMonros aus Spanien genießt das Frühstück in der Morgensonne auf dem Wohnmobilparkplatz. Baden-Baden. Italien, Belgien, Frank-reich, Schweiz und Großbritannien: Aus ganz Europa kommen die Touristen auf den Wohnmobilstellplatz in Baden-Baden, wie ein Blick auf die internationalen Nummernschilder zeigt. Und auch von deutschen Gästen wird der gut frequentiert. An diesemWochenende sind es sogar so viele Caravans, dass die Kapazität nicht ausreicht. Der Platz ist zeitweise voll belegt. Drei Wohnmobile haben gezwungenermaßen außerhalb der offiziellen Stellfläche Quartier bezogen. Wohnmobilisten sollen sich ja nicht aufregen. Thomas Hausmann kennt das Problem: „Man kann hier leider nicht reservieren“, sagt der Frankfurter, der es sich im hinteren Teil des Wohnmobilhafens neben seinem Camper gemütlich gemacht hat. Mehrere Tage wird er bleiben. Bei anderen Plätzen könne man zumindest schauen, wie viele Stellplätze aktuell noch frei seien. Auf seinem Smartphone zeigt er ein Beispiel aus Sinsheim. Und mit dem Wildcampen, für das es gewisse Apps gebe, sei das ja so eine Sache: „Es ist eigentlich verboten. Und immer die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit als Begründung zu nehmen? Da ist man immer in einer Grauzone.“ Auf dem Wohnmobilparkplatz in der Kurstadt ist er fast ein bisschen heimisch: „Wir sind alle zwei Monate hier“, sagt Hausmann. „Immer, wenn wir meine Mutter besuchen, die in Baden-Baden lebt.“ Daher ist er auch mit den Bedingungen des Platzes bestens vertraut. Das dauerhafte Rauschen des Verkehrs auf der B500 lässt sich nicht wegdiskutieren. „Eine Lärmschutzwand wäre schön, auch für die Anwohner“, sagt Hausmann. Dass der Platz weder über WC noch Dusche verfügt, störe ihn weniger. Auch wenn das andernorts schon fast zum Standard gehöre. „Ich habe Toilette und Dusche im Camper. Das geht drei, vier Tage.“ Auch habe er hier noch niemanden gesehen, „der seine Notdurft in den Büschen verrichtet“. D Baden-Baden zieht auch bei Campern 36

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR Insgesamt sei er zufrieden mit Lage und Service. Hausmann lobt die gute BusAnbindung. Man sei schnell in der Stadt. Auch der Preis sei angemessen. „Es gibt teurere Plätze.“ Und überhaupt: „Wohnmobilisten sollen sich ja nicht aufregen.“ Zum Camper sei er, ganz im Trend, erst in der Corona-Pandemie geworden. Und dann verrät er noch schmunzelnd seine besondere Beziehung zu dem Platz in Baden-Baden: „Ich habe mir schon mal überlegt, auf die Stadt zuzugehen und zu fragen, ob ich den Platz nicht betreiben kann. Aber dafür reicht wohl mein Budget nicht aus.“ Die beiden belgischen Ehepaare Cheffert sind mit ihren Wohnmobilen auf SchwarzwaldTour. Beim Frühstück in der Morgensonne zeigen sie begeistert, wo die Reise noch hinführt. „Bad Wildbad, Mummelsee, Sasbachwalden“, zählen sie fröhlich auf. „Schwarzwälder Kirschtorte und badischer Wein müssen sein.“ Und natürlich freuen sie sich auf die Natur. In Baden-Baden waren sie für eine Nacht, haben unter anderem „an einer tollen Stadtführung teilgenommen. Wir haben Geld hiergelassen. Das ist doch gut für die Stadt“, sagt Eric Cheffert. Der Stellplatz sei in Ordnung, nur der Verkehrslärm störe etwas: „Vielleicht könnte man die Straße mit Bäumen noch etwas mehr abschirmen“, schlägt sein Bruder Jean vor. Bei der Stellplatzgebühr von zwölf Euro sind sich die Geschwister uneins: „Angemessen“ befindet der eine, „zu teuer, weil Strom und Wasser noch extra kommen“ der andere. „Aber sonst ist alles gut. Wir haben auch Champagner an Bord“, stimmt die bestens gelaunte Runde, zu der noch die Ehefrauen Bénédicte und Dominique gehören, auf den Tag ein. Ein paar Meter weiter sitzt Familie Iglesias-Monros aus Barcelona. Hinter dem Wohnmobil sind Tisch und Stühle aufgebaut. Eltern und Kinder stärken sich beim Frühstück für die anstehende Weiterfahrt nach Straßburg. „Wir waren einen Tag in Baden-Baden“, sagt Vater Albert. Der Schwarzwald habe sie gelockt, fügt Ehefrau Nadia hinzu. Den finden auch die Kinder Edgar und Ainet spannend, wie sie kopfnickend bestätigen. Am Stellplatz haben sie nichts auszusetzen. „Der ist okay“, sagt Albert Iglesias-Monros. An der Servicestation im Eingangsbereich, die mit viel Klebeband gesichert wurde, steht Enrico Vierlicchi aus Ravenna. Er hantiert mit einem Schlauch und bereitet sein Wohnmobil für die Weiterfahrt vor. Elf Tage sei die Familie in Deutschland unterwegs, sagt er, während er den Camper mit Frischwasser befüllt. Zum Abschied winkt er freundlich und macht Platz für neue Gäste. Dass Baden-Baden bei Wohnmobilisten immer mehr an Beliebtheit gewinnt, zeigen die Zahlen. 5.139 Übernachtungen wurden für das Gesamtjahr 2022 erfasst. „In diesem Jahr haben wir bis Ende Juni schon 2.680 Übernachtungen“, sagt Stadt-Sprecher Jonas Sertl auf Anfrage. Im Vor-Corona-Jahr 2019 gab es 4.353 Übernachtungen auf dem Wohnmobilstellplatz. Der zunehmenden Nachfrage will die Stadt nun mit einer Erweiterung des Wohnmobilhafens begegnen. „Wir planen derzeit acht zusätzliche Stellplätze“, sagt Sertl. Toiletten und Duschen sollen aber nicht hinzukommen. „Die heutige Generation moderner Wohnmobile ist fast ausnahmslos mit eigenen Sanitäreinrichtungen ausgestattet.“ Für den aktuellen Trend „Wohnmobil im Hochpreissegment“ sieht Tourismus-Chefin Nora Waggershauer Baden-Baden beim Blick über den Tellerrand nicht ausgestattet. „Allerdings sind unsere wichtigsten Zielgruppen nicht die Wohnmobilisten“, betont sie. . 37

RMC Mittelbaden e.V. Nr. 72 WIR gefunden von Paul Risch (Text und Bild: Albert Knaus) Liebe Stammgäste, liebe Freunde des mobilen Reisens, nser nächstes großes Treffen für Campingfahrzeuge aller Art und Marken wirft den „sonnigen“ Schatten voraus. Genau in einem Jahr eröffnen wir das „Reisemobiltreffen Fichtelgebirge 2024“ hier in unserer schönen ostbayerischen Region, angrenzend an die böhmische Landschaft der Tschechischen Republik. Wir haben für Sie ein tolles, in allen Facetten abwechslungsreiches, Programm zusammengestellt und dabei Wünsche und Möglichkeiten von Alt und Jung, von „gut zu Fuß“ hin bis zum kultur- und genussorientierten Teilnehmer, mit und ohne Haustier, berücksichtigt. Natürlich gibt es als besonderes „Schmankerl“ wieder ein spannendes, digitales Programmheft, für Teilnehmer dann auch zum Einstecken im Vierfarbdruck, kartoniert, mit Ringbindung. Schauen Sie einfach mal in unsere Ideenkiste und erleben Sie schon jetzt die Vorfreude auf eine Woche unter Freunden und neuen Bekannten, auf Campinggespräche und auf ein gemütliches, zwangloses Beisammensein. Wir tun unser Bestes, um nahezu alle Wünsch zu erfüllen. Falls Ihnen unsere Angebote im Programmheft zusagen, Sie in der Zeit einen freien Termin haben und Sie unsere umfassenden nahezu „all inclusiv“ Leistungen für preis- und marktgerecht erachten, freuen wir uns über Ihre Anmeldung. Für Campingfreunde, die aus welchen Gründen auch immer, ohne eigenes Fahrzeug teilnehmen möchten, vermitteln wir gerne Ferienzimmer oder – wohnungen in direkter Nähe zum „Reisemobil-Festplatz“. U Fichtelgebirge mit Albert & Kerstin Knaus Unser Fichtelgebirge: „Es herrscht jene Stille, die nur der Morgen herbeizaubert. Ein paar Vögel irgendwo in den Bäumen begrüßen den Tag, die Wiesen atmen Feuchte, und die flache Sonne steht noch hinter den Fichten.“ (Nicola Förg) 38

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